Da die Kinder sich in der Schule der Erwartung stellen müssen, Ergebnisse zu produzieren, die dann auch noch bewertet werden, haben sich viele Kinder, denen die Voraussetzungen für ein verständiges Rechnen fehlen, Hilfsstrategien angeeignet. Sie zählen, raten, lernen auswendig, verwenden unverstandene Schemata, um zu ihren Lösungen zu kommen. „Der Inhalt der Gedanken der 'rechenschwachen Kinder' ist nichtsdestoweniger daran orientiert, dem 'kleinen Denker' einen Halt zu verschaffen, der ihn in die Lage versetzt, 'irgendwie weiterzumachen' – in einer Welt, in der es um Leistungen geht, die unbedingt zu erbringen sind!“ (Rechenschwäche verstehen, IML-Essen und RESI- Volxheim)
Manchmal gelingt es den Kindern mithilfe ihrer unsachgemäßen Strategien richtige Ergebnisse zu produzieren. Mitunter erhalten Sie dafür in der Schule die ersehnte Anerkennung. Für den Lernprozess jedoch sind diese Ergebnisse kein wirklicher Gewinn.
Nicht adäquate mathematische Vorstellungen tragen dazu bei, die Dyskalkulie dauerhaft zu manifestieren. Solange sich die mathematische Gedankenwelt auf falschen Konstruktionen aufbaut, bleibt das Scheitern im Mathematikunterricht vorprogrammiert.